07
Mar
2023

Die Geschichte von Fridolin und Frida

Fridolin und Frida erkennen sich an ihrer arttypischen Flügelmaserung und Flügelbewegung. Sie sind zwei Magerwiesen-Margeriten-Bohrfliegen. Auch Wildbienen gehen im Frühling auf Paarungssuche. Für sie gibt es nichts Schöneres als herrlich blühende und duftende Magerwiesen. Naturfotograf Roland Günter erzählt in seinen Multivisionsvorträgen die Geschichte von Fridolin und Frida, die zugleich eine Geschichte der Biodiversität ist und eine mit verdammt schönen, langen Wörtern, die beim Zungenbrecher-Wettbewerb den ersten Platz belegen würden.

Fridolin umwirbt Frida und führt einen Tanz vor ihr auf. Frida findet Gefallen an ihm und die beiden paaren sich. Das perfekte Zuhause für die Eiablage ist die Blüte einer Magerwiesen-Margerite. Doch eine stört das Glück: die Magerwiesen-Margeriten-Bohrfliegen-Brackwespe. Sie ist ein Parasit. Die Brackwespen können mit ihren Fühlern und einem kleinen Legebohrer die Larven von Bohrfliegen aufspüren. Der Bohrer der Brackwespe ist deutlich länger als der der Bohrfliege.  

So werden auch Fridas Larven in der Margeritenblüte von einer Brackwespe aufgespürt. Die Brackwespe heftet ihr Ei an die Larve von Frida. Die schlüpfende Brackwespenlarve frisst dann die Bohrfliegenlarve – ihren Wirt. Fressen und Gefressen werden – das ist in Kurzform die Geschichte der Biodiversität. Der eine ernährt sich vom anderen, um selbst überleben zu können. Bestimmte Insekten brauchen bestimmte Pflanzen. Vögel wiederum brauchen Insekten, um ihre Jungen füttern und großziehen zu können.

Magerwiesen-Margeriten in Hülle und Fülle. Bild: Naturfotograf Roland Günter I Naturbildarchiv GÜNTER

Was im Frühling und Sommer alles auf einem Quadratmeter Wiese zu beobachten ist, zeigt Roland Günter in großartigen Makroaufnahmen, die Lust auf Beobachtungen im eigenen Garten machen.

Iris Fuhrmann, die Vorsitzende des Vereins "Kehrig summt" e.V., über die wir auch im letzten Jahr berichtet hatten, hatte Roland Günter zu dem Vortrag eingeladen, und auch Bürgermeister Stefan Ostrominski und unsere Kollegin Andrea Muno-Lindenau vom WILA Bonn e.V. waren unter den begeisterten Teilnehmenden.    

Website Naturfotograf Roland Günter

Initiative "Kehrig summt"

Wir danken Naturbildarchiv GÜNTER für die Verwendung der beiden Fotos.



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