In Zeiten von Social Media, unzähligen halbherzig recherchierten Beiträgen und schnellen Informationsflüssen machen auch im Bereich Garten immer wieder Falschinformationen und Missverständnisse die Runde. Ob es sich um Tiere, Pflanzen oder Pflegetipps handelt – nicht alles, was verbreitet wird, stimmt. Hier ein paar Beispiele, die sich hartnäckig halten, und die Wahrheit dahinter.
Sommerflieder: Die perfekte Pflanze für Insekten?
Sommerflieder oder Schmetterlingsflieder wird oft als Schmetterlingsmagnet angepriesen. Tatsächlich zieht er viele Schmetterlinge an, doch er hat auch erhebliche Nachteile. Ein Problem ist die einseitige Nahrungsquelle, die der Sommerflieder bietet: Er liefert Nektar für erwachsene Schmetterlinge, bietet jedoch keine Nahrung für deren Raupen. Zudem verdrängt der schnellwachsende Sommerflieder heimische Wildpflanzen und schadet somit langfristig der Artenvielfalt.Heimische Pflanzen wie Schwarzer Holunder, Besenginster,Blutweiderich, Arznei-Baldrian (auch bekannt als „Echter Baldrian“) und Gewöhnlicher Wasserdost sind in beiderlei Hinsicht vorteilhafter, da sie eine vielseitigere Nahrungsquelle bilden und als heimische Arten ökologisch vorteilhafter sind.
Die Schwebfliege – Kein Grund zur Panik
Ein häufiges Missverständnis betrifft die Schwebfliege. Viele halten sie für eine gefährliche Wespe, weil sie durch ihre gelb-schwarze Musterung täuschend ähnlich aussieht. Doch das ist ein Trugschluss: Schwebfliegen sind völlig harmlos. Sie besitzen keinen Stachel und stechen nicht. Stattdessen sind sie überaus nützliche Gartenbewohner, da sie Blattläuse fressen und als Bestäuber wirken. Wer sie vertreibt oder gar bekämpft, schadet dem Gartenökosystem mehr, als er nützt.
„Unkraut“ ist kein Feind
Ein klassisches Missverständnis: Alles, was spontan im Garten wächst, wird schnell als „Unkraut“ abgestempelt. Doch viele dieser Pflanzen wie Gänseblümchen, Brennnesseln oder Löwenzahn sind essenziell für die Tierwelt. Brennnesseln dienen beispielsweise Schmetterlingen wie dem Kleinen Fuchs oder dem Admiral als wichtige Raupenfutterpflanzen.
FakeNews und Mythen erkennen und vermeiden
Wie erkennt man Fake News im Naturgarten?
Überprüfen Sie die Quelle: Vertrauenswürdige Informationen kommen meist von Fachleuten, Naturschutzorganisationen oder anerkannten Gärtner:innen.
Bleiben Sie skeptisch: Übertreibungen („Tödliche Pflanzen für Bienen!“) oder dramatische Darstellungen sind oft ein Indiz für Falschinformationen.
Suchen Sie Alternativen: Tauschen Sie sich mit anderen Naturgartenfreund:innen aus, nutzen Sie Bücher und Artikel von verlässlichen Autor:innen, zum Beispiel von denen, die wir Ihnen vorstellen.
Ein Naturgarten lebt von echtem Wissen über Tiere und Pflanzen. Indem wir Falschinformationen hinterfragen und die Natur bewusst beobachten, schützen wir die Artenvielfalt und schaffen Lebensräume, die nicht nur schön aussehen, sondern auch nachhaltig sind. Schwebfliegen, heimische Wildpflanzen und UnkrautBeikräuterzeigen uns, dass es oft die vermeintlich kleinen Dinge sind, die Großes im Garten bewirken können.
Bleiben Sie kritisch – und unterstützen Sie Naturgärten mit der Verbreitung von Fakten statt FakeNews!
Sie interessieren sich für Neuigkeiten aus dem Projekt “Tausende Gärten – Tausende Arten”? Dann sind Sie hier richtig. In unseren News berichten wir auch Interessantes zum Thema Naturgarten, kündigen Termine und Schulungsangebote an oder stellen neue Kampagnenmaterialien vor. Viel Spaß beim Lesen!
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
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