Der Garten von Familie König liegt an dem kleinen Fluss Urft in der Eifel. Im Sommer 2021 verwandelte sich die Urft nach heftigen Regenfällen wie die Ahr in einen reißenden Strom. Die große Flut im Juli 2021 zerstörte so gut wie alles und verwandelte das Grundstück und den Garten in eine Müll- und Geröllwüste. Auch das Haus war schwer beschädigt, stand aber wie ein Fels in der Brandung im 1,80 Meter hochstehendem Wasser und noch immer stehen Sanierungsarbeiten an. Seit 2022 baut die Familie auch den Garten Stück für Stück wieder auf. Es sollte wieder ein lebenswerter und sicherer Ort entstehen, der Menschen und Tieren Heimat bietet.
Neubeginn mit Sandarium, Steingarten und vielem anderen mehr
„Wir haben unsere Trampelpfade als Grundgerüst für die neuen Wege genommen und haben neue Obstbäume und Sträucher gepflanzt“, erzählt Sonja. „Wir versuchen der Natur noch mehr Raum zu lassen und greifen nur minimal lenkend ein.“ Ihr Sohn hat in einem Video die vielen kleinen Wiederaufbauschritte dokumentiert und das Video und Eindrücke vom Garten sind auch auf unserer Grünen Landkarte zu finden.
Jetzt gibt es wieder vielfältige naturnahe Lebensräume. Außer der fetten Auwiese, gibt es ein großes Sandarium für im Boden nistende Wildbienen und viele Totholzecken aus aufgeschichteten Ästen, Baumstämmen und Reisig, in denen sich Käfer und viele andere Insekten wohlfühlen. Im Steingarten fühlen sich Eidechsen und Wildpflanzen wohl, die Hitze lieben. Im Schatten gibt es Ecken mit Moos, ein kleiner Lehmtümpel ist Lebensraum für Libellen. Kopfüber aufgehängte Tontöpfe mit Stroh und Heu bieten u.a. Ohrenkneifern ein Zuhause, deren Leibspeise Blattläuse sind. Auch leere Schneckenhäuser können als Schutz und Unterschlupf genutzt werden. Für Fledermäuse wurden neue Fledermauskästen an der Hauswand aufgehängt.
Die Familie achtet auf Nachhaltigkeit– Upcycling und ein sparsamer Umgang mit Wasser gehören dazu. Das Regenwasser wird in 14 Wassertanks aufgefangen. Die Dächer der Wassertanks sind mit Mauerpfeffer und Hauswurz bepflanzt, Totholz und ein paar Steine und Tonziegelstücke bieten Insekten Unterschlupf vor Hitze und Regen. Im Garten gibt es außerdem eine Komposttoilette und das kaputte Trampolingestell hat sich in einen schönen Wandelgang verwandelt.
Naturgarten mit „Gold“ ausgezeichnet
Das ehrenamtliche Garten-Testteam von „Tausende Gärten – Tausende Arten“ war in diesem Frühling begeistert und hat den Garten mit „Gold“ ausgezeichnet – ein naturnahes Refugium für große und kleine Menschen, Insekten und Tiere mit ganz viel Platz für Naturbeobachtungen, ist wieder entstanden. Wir sind begeistert von so viel Mut, Fantasie und Durchhaltevermögen.
Wie Familie König erging es im Sommer 2021 vielen Menschen in der Eifel und im Ahrtal und viele Menschen starben in den Wassermassen. Auch in diesem Jahr haben im Winter und im Sommer Starkregen und Überflutungen viele Menschen in Deutschland hart getroffen. Der Klimawandel macht sich mit großer Wucht bemerkbar. Die Entsiegelung von Flächen, renaturierte Flussbetten und naturnahe Gärten sind kleine Mosaiksteine im Kampf gegen den Klimawandel und Wetterextreme.
Sie interessieren sich für Neuigkeiten aus dem Projekt “Tausende Gärten – Tausende Arten”? Dann sind Sie hier richtig. In unseren News berichten wir auch Interessantes zum Thema Naturgarten, kündigen Termine und Schulungsangebote an oder stellen neue Kampagnenmaterialien vor. Viel Spaß beim Lesen!
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berlin Immo Invest Gruppe, die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
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