Auch auf nährstoffreichen Böden können wir einheimische Wildpflanzen ansiedeln. Die Arten sollten konkurrenzstark sein aber auch nicht zum Wuchern neigen. Etliche gehören zu den traditionellen Bauerngartenstauden wie Akelei, Heil-Ziest, Pfirsichblättrige Glockenblume, Moschus-Malve oder Strand-Ehrenpreis, nur, dass wir jetzt keine Gartensorten, sondern die echten Wildpflanzen verwenden.
Wir können unsere Gourmets auch gut dazu verwenden, Lücken in einem vorhandenen Schmuckstaudenbeet aufzufüllen und so Schrittchen für Schrittchen der biologischen Vielfalt unter die Arme zu greifen. Das im Schmuckstaudenbeet sowieso übliche Zurückschneiden einzelner Exemplare kurz vor oder zu Beginn der Blüte verhilft auch den Wildstauden zu einer längeren Blüte.
Bitte bedenken Sie aber auch: Einer der Hauptgründe für den Rückgang der biologischen Vielfalt ist der „gute Boden“ also die Aufdüngung vieler Flächen, auch solchen, die nicht der Nahrungsmittelproduktion dienen. Oft wird als erster Schritt der Gestaltung von Gärten und Grünflächen nährstoffreicher „Mutterboden“ aufgebracht. Damit verschwindet die große Vielfalt natürlich vorkommender Böden und damit die Vielfalt der Lebensräume. Wer also die Biodiversität fördern möchte und einen „schlechten“ Boden hat, der vielleicht zu mager, zu trocken oder zu nass ist, kann dort direkt auch Wildstauden z.B. aus den Standorten „Sonnenanbeter“ oder „Zauberpflanzen“ ansiedeln, die genau an diese Standorte angepasst sind.
Stängel im Winter stehen lassen
Und wenn wir nicht nur die Stängel der Wildstauden, sondern auch die Stängel der Prachtstauden mindestens über den Winter stehen lassen, wenn möglich auch länger, schaffen wir zusätzlich einen wichtigen Lebensraum für Insektenarten, deren Larven sich darin ernähren oder deren Puppen darin auf das nächste Jahr warten.
Nährstoffreiche Beete machen Arbeit. Wir jäten unerwünschte Beikräuter und begrenzen das Wachstum wuchernder Pflanzen, denn auf einem guten Boden wachsen fast alle Pflanzen gut, eben auch diejenigen, die wir hier nicht so gerne sehen. Wichtig ist, dass der Boden möglichst immer von den erwünschten Pflanzen bedeckt ist.
Das Stehenlassen der Staudenstängel fördert die Selbstausaat der erwünschten Arten, sobald sich eine Lücke auftut. Bei der Anlage sollten immer auch einige Arten ausgesät werden, damit der Boden möglichst bald bedeckt ist. Denn hier gilt: Wer zuerst kommt, hat den Platz besetzt.
Mehr Infos finden Sie zum Beispiel hier:
Zum Video: Wie gestalte ich meinen Garten naturnah um?
Pflanzen Sie eine grüne Oase für heimische Tiere und Pflanzen und locken Sie mit echt heimischen Wildstauden Insekten, Vögel und weitere Tiere in Ihren Garten!
Mit unseren Pflanzplänen machen Sie einen (ersten) Schritt für mehr Biodiversität. Die Pflanzideen sind beispielhaft für 3 qm erstellt (1,40 x 2,10 m) und können als Vorlage für verschiedene individuelle Situationen vor Ort genutzt werden. Wenn die tatsächliche Fläche schmaler oder breiter ist, können Sie mit dieser Grundlage die Pflanzauswahl einfach und kreativ auf Ihre individuelle Situation vor Ort anpassen. Ist die Fläche doppelt so groß oder ähnlich, spiegeln sie einfach den Plan.
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
Unsere Website verwendet Cookies, um wesentliche Services und Funktionen auf unserer Website zu ermöglichen und Daten darüber zu sammeln, wie Besucherinnen und Besucher mit unserer Website interagieren. Mit dem Anklicken von „Akzeptieren“ erklären Sie sich mit der Nutzung dieser Analyse-Tools einverstanden.
Datenschutzerklärung