Einen kurz kurz geschorenen Rasen nach und nach in eine Wildblumenwiese verwandeln? Das geht mit den „Rasenschätzen“.
Rasen zu Wiesen - seit Beginn der Naturgartenbewegung versuchen Naturbegeisterte Grasmonokulturen in artenreiche Blumenwiesen umzuwandeln. Denn was gibt es naturferneres als diese Flächen, die nur mit viel Energieaufwand, mit schadstoffproduzierenden Maschinen, Bewässerung, Dünger und Unkrautvernichtungsmitteln erhalten werden können?
Andererseits leiden Blumenwiesen, wenn darauf Ballspiele, Feste, oder ein Familienpicknick stattfinden. Blumenwiesen dürfen nur zwei-oder dreimal im Jahr zur Mahd betreten werden, die Pflanzen brauchen den offenen Boden zwischen den Pflanzen um sich wieder aussäen zu können. Der Blumenkräuterrrasen ist die eigentliche Alternative zum Grasteppich. Hier blühen Pflanzenarten, wie sie auf extensiven Weiden vorkommen und es entsteht eine belastbare Narbe, so wie das auf Weiden ja auch der Fall ist.
Bis zur Erfindung des Rasenmähers, von Kunstdünger und Herbiziden und vor Beginn der Züchtung von Rasengräsern waren alle Rasen „Blumenkräuterrasen“. Bei allen historischen Gebäuden, die vor 1900 gebaut wurden, sollten Blumenkräuterrasen schon aus Gründen der Denkmalpflege angelegt oder wieder renoviert werden, dasselbe gilt natürlich für historische Parkanlagen.
Wer also seinen Rasen weiter nutzen und gleichzeitig der Biologischen Vielfalt unter die Arme greifen möchte, der verwandelt seinen artenarmen Rasen in einen Blumenkräuterrasen. Diese Flächen müssen nicht gewässert werden, denn viele Arten sind an eher trockene Standorte angepasst. Die meisten Kräuter bleiben auch in Dürrezeiten grün und manche blühen sogar unbeirrt weiter. Blumenkräuterrasen sind Blumenkräuterklimarasen!
Um eine artenarme Fläche umzuwandeln, müssen wir sie nicht komplett einsäen, es reicht, auf einigen Teilflächen die Rasennarbe zu entfernen, den „fehlenden“ Boden durch Sand zu ergänzen, ein feines Saatbett zu bereiten und die „Rasenschätze“ einzusäen. Dafür sollte das Saatgut mit Sand gestreckt werden, sonst ist es schwer, die Fläche gleichmäßig einzusäen. Es ist aber auch möglich, unseren Rasen zu impfen. Dafür bepflanzen wir kleine Teilflächen mit Pflanzen aus dem Team „Rasenschätze“, pflegen sie im ersten Jahr wie ein Staudenbeet und beziehen diese Flächen dann in die normale Pflege ein.
Blumenkräuterrasen werden zum ersten Mal Ende April gemäht, und danach immer, wenn es nötig ist. Blumenkräuterrasen können auch relativ kurz gehalten werden. Um die schönen Blumen zu sehen und Tieren einen Rückzugsraum zu bieten, sollen aber immer einige Blumeninseln von der Mahd ausgenommen werden. Solch eine saumartige Vegetation kann auch gut am Rand der Rasenfläche, zum Beispiel vor Gehölzen gepflanzt werden.
Mehr Infos:
Tier-Pflanzen-Paar Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) und Knautiensandbiene (Andrena hattorfiana)
Diese Wildstauden gehören zu den Rasenschätzen.
Mehr Infos finden Sie zum Beispiel hier:
Pflanzen Sie eine grüne Oase für heimische Tiere und Pflanzen und locken Sie mit echt heimischen Wildstauden Insekten, Vögel und weitere Tiere in Ihren Garten!
Mit unseren Pflanzplänen machen Sie einen (ersten) Schritt für mehr Biodiversität. Die Pflanzideen sind beispielhaft für 3 qm erstellt (1,40 x 2,10 m) und können als Vorlage für verschiedene individuelle Situationen vor Ort genutzt werden. Wenn die tatsächliche Fläche schmaler oder breiter ist, können Sie mit dieser Grundlage die Pflanzauswahl einfach und kreativ auf Ihre individuelle Situation vor Ort anpassen. Ist die Fläche doppelt so groß oder ähnlich, spiegeln sie einfach den Plan.
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berlin Immo Invest Gruppe, die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
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