Im Schatten blüht nichts? Von wegen wie unsere Schattenliebhaber zeigen. Akelei, Wirbeldost, Nesselblättrige Glockenblume und Frühlings-Platterbse sind einige von ihnen. Sie mögen (halb-)schattige, leicht magere und trockene Standorte.
„Da vorm Haus, da ist es total schattig, da wächst doch nichts.“ Oft sind schattige Flächen an der Nordseite des Hauses oder unter Bäumen die Stiefkinder im Garten. Nun ist es schon so, dass im Wald, wo es ja natürlicherweise schattig ist, weniger Blumen blühen als auf der sonnigen Blumenwiese, aber trotzdem gibt es viele Pflanzen und Tiere, die es gerne kühler und nicht so sonnig haben.
Gerade in der Klimakrise werden diese Flächen immer wichtiger, als Rückzugsort für uns Menschen aber auch für die Tierarten, die sich auf den Weg in kühlere Regionen, also nach Nordosten machen müssen. Sie können ja nur dort wandern, wo es nicht zu heiß ist. Und dann ist da noch der Schatten als Pflegehelfer: wenn wir hier ausschließlich Pflanzen ansiedeln, die gut im Schatten gedeihen und nicht versuchen, Sonnenkinder zu päppeln, ist der Boden schnell mit unseren Lieblingspflanzen bedeckt und es gibt wenig zu jäten.
Schattige Flächen liegen in der Natur im Wald, hier ist der Boden humusreicher, weil im Herbst regelmäßig Blätter auf den Flächen liegen. Also ist auch Laubrechen nicht nötig, alle Stauden der Waldstandorte lieben es, im Winter von einer warmen Decke aus Laub umhüllt zu sein, im Frühjahr ist das Laub dann wie von Zauberhand verschwunden: es wurde von zahlreichen Lebewesen verspeist und hat sich in Insekten, Regenwürmer und Bodenleben umgewandelt. Unsere Schattenliebhaber kommen auch gut mit eher trockenem Schatten zurecht, wie er unter Bäumen oder im Blumenkasten auf der Ost- oder Nordseite des Hauses herrscht.
Totholz im Schatten für eine Hummelburg
Wir können die Lebensraumqualität noch erhöhen, indem wir einige abgestorbene Äste oder Wurzeln im Beet arrangieren. Hummeln bauen ihre Nester gerne an schattigen Standorten, hier ist also der perfekte Ort für eine Hummelburg.
Auch die im Wald eher seltenen spät blühenden Pflanzenarten sind Teil unseres Schattenteams, bis in den Oktober hinein blüht unsere einheimische Echte Goldrute (Solidago virgaurea) in leuchtenden gelben Blüten, die gut mit den roten Früchten oder der beginnenden Herbstfärbung der Sträucher harmonieren. Einen blauen Kontrast dazu bietet die Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium), beliebt bei zahlreichen auf Glockenblumen spezialisierte Wildbienenarten. Die späte Blüte kann durch einen Remontierschnitt gefördert werden: Wir schneiden einen Teil der Pflanzen kurz vor oder zu Beginn der Blüte zurück. Ansonsten können die Blütenstängel aber als Lebensraum für Insektenlarven gerne so lange stehen bleiben, wie sie gefallen.
Mehr Infos finden Sie zum Beispiel hier:
Zum Video: Wie gestalte ich meinen Garten naturnah um?
Tier-Pflanzen-Paar Nesselblättrige Glockenblume & Glockenblumen-Scherenbiene
Diese Wildstauden gehören zu den Schattenliebhabern.
Pflanzen Sie eine grüne Oase für heimische Tiere und Pflanzen und locken Sie mit echt heimischen Wildstauden Insekten, Vögel und weitere Tiere in Ihren Garten!
Mit unseren Pflanzplänen machen Sie einen (ersten) Schritt für mehr Biodiversität. Die Pflanzideen sind beispielhaft für 3 qm erstellt (1,40 x 2,10 m) und können als Vorlage für verschiedene individuelle Situationen vor Ort genutzt werden. Wenn die tatsächliche Fläche schmaler oder breiter ist, können Sie mit dieser Grundlage die Pflanzauswahl einfach und kreativ auf Ihre individuelle Situation vor Ort anpassen. Ist die Fläche doppelt so groß oder ähnlich, spiegeln sie einfach den Plan.
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
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