Begrünte Dächer

Standort Sonnig, Halbschattig, Schattig, Trockener Boden, Nährstoffarmer Boden
Pflegeaufwand Gering

Ein grüner “Pelz” fürs Dach verschafft den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses mehr Lebensqualität: Im Sommer wird es unter einem begrünten Dach nicht so heiß, Feinstaub wird gebunden, Lärm und elektromagnetische Strahlung abgeschirmt.

Für welchen Standort ist dieser Lebensraum geeignet?

Alle nicht zu steil geneigten Dächer können begrünt werden, wenn die Konstruktion darunter die zusätzliche Last tragen kann und das Dach wasserdicht und wurzelfest abgedeckt ist. Ob das möglich ist, müssen Fachleute, also Tragwerkplanerinnen oder Tragwerkplaner, meist “Statikerinnen oder Statiker” genannt, entscheiden. Allerdings können auch kleine Abdeckungen begrünt werden: die Mülltonneneinhausung, ein kleiner Schuppen oder die Pfeiler eines Zaunes.

Wie lege ich diesen Lebensraum an?

Ob ein Mini-Dach oder das Dach einer großen Lagerhalle begrünt wird, ist im Grunde sehr ähnlich: Erst wird vom Fachbetrieb geprüft, ob das Bauwerk das zusätzliche Gewicht tragen kann. Dann wird das Dach wasserdicht und wurzeldicht abgedeckt und mit einer Entwässerung versehen, denn überschüssiges Wasser muss ablaufen können. Zuletzt wird das Substrat, quasi die „Blumenerde“, aufgetragen. Auf den meisten Dächern reicht es, auf der mit einem Vlies geschützten wurzelfesten Dichtung gleich ein „Einschicht-Extensivsubstrat“ aufzubringen. Mini-Dächer entsprechen eigentlich einem sehr flachen Gefäß, meist wird der Ablauf der leicht geneigten Fläche durch eine Kiesfangleiste sichergestellt. Intensivbegrünungen sind komplizierter aufgebaut und die Substrate sind auch nährstoffreicher. Sie werden dort angelegt, wo die Dachfläche als vollwertiger Garten genutzt werden soll, zum Beispiel auf Tiefgaragen. Achtung beim Einsatz von Blauregen (siehe Foto): Wird er nicht richtig gepflanzt, kann er eine Hauswand beschädigen und beispielsweise Dachrinnen oder Rohre eindrücken.

Wie pflege ich diesen Lebensraum?

Viel Pflege brauchen extensive Dachbegrünungen nicht. Einmal im Jahr sollten die Entwässerungseinrichtungen kontrolliert und Baumsämlinge gejätet werden. Intensive Dachbegrünungen werden wie ein normaler Garten gepflegt

Welchen Nutzen hat er für die biologische Vielfalt?

Begrünte Dächer sind oft sehr große, ungestörte, magere und sonnige Standorte. Viele flugfähige Tiere, die solche Standorte lieben, werden hier gerne als “Mieter” einziehen. Manche Vogelart entdeckt diese eher katzenfreien Flächen. Sogar Austernfischer haben schon auf Dächern gebrütet. Ob groß oder klein: Grüne Dächer sind die Refugien der Hungerkünstler unter den Pflanzen, zum Beispiel der vielen Arten der Fettblattgewächse, Dachwurze und Fetthennen. Sie haben einen speziellen Stoffwechsel, durch den sie besonders gut mit Trockenheit umgehen können. Es gibt eine kleine Erzschwebfliege, deren Larven in den Blättern der Fetten Henne leben und die sogar von der roten Liste genommen wurde, weil sie jetzt die Fetthennen der Gärten nutzt und gar nicht mehr so selten ist.

Ach du grüne Neune!

Pflanzen für die Dachbegrünung

Eiffel tower

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„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:

Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. WILA - Wissenschaftsladen Bonn tippingpoints - agentur für nachhaltige kommunikation

Kooperationspartner:

NaturGarten e.V. Verband deutscher Wildsamen und Wildpflanzenproduzenten Heinz Sielmann Stiftung
Sparkasse Berlin Eigenheimverband Deutschland e.V.

Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.