Bunter Distelfalter sitzt auf Tauben-Skabiose
Distelfalter & Tauben-Skabiose

Der Magerstandort

Standort Sonnig, Halbschattig, Schattig, Trockener Boden, Frischer Boden, Feuchter Boden, Nährstoffarmer Boden
Pflegeaufwand Gering

Wer wenig Arbeit im Garten haben möchte, aber die schönsten wilden Blumen, der kreiert sich einen Magerstandort aus Schotter oder Kies. Das ist die lebendige und tatsächlich pflegeleichte Alternative zu den versteinerten Gartenkonzepten unserer Zeit.

Für welchen Standort ist dieser Lebensraum geeignet?

Magere, nährstoffarme Standorte finden sich in der Natur dort, wo keine Bäume wachsen, deren Falllaub nährenden Humus bildet, also: in der Sonne. An jedem sonnigen oder halbschattigen Standort kann Schotter oder Kies aufgetragen werden und schon entsteht der schönste Standort für einheimische Wildblumen und -sträucher – und wenig Arbeit.

Wie lege ich diesen Lebensraum an?

Der vorhandene Boden muss nicht unbedingt entfernt werden, Schotter oder Kies kann auch einfach darauf als kleiner Hügel aufgebracht werden. Der meist nährstoffreiche Gartenboden sollte aber dahin gebracht werden, wo er gebraucht wird: in den Nutzgarten und in Hochbeete. Schotter oder Kies sollten sich ein wenig setzen können, bevor gesät oder gepflanzt wird. Dann wird auf der Oberfläche ein bis drei Zentimeter dick beikrautfreier (gütegesicherter) Grünkompost aufgebracht. Auch in die Pflanzlöcher kommen ein bis zwei Hände voll Kompost. Die Pflanzen sollten etwas tiefer gepflanzt werden, denn der Schotter setzt sich noch etwas und die leichten Ballen „schwimmen leicht auf“. (Wenn die Sonne den Wurzelballen sehen kann, geht die Pflanze ein.) Dann wird gut gegossen, eingesät und danach angewalzt. Man kann ohne Probleme über die frisch gepflanzten Stauden walzen, sie richten sich bald wieder auf. Wenn im Frühjahr gepflanzt wurde, muss im darauffolgenden Sommer gegossen werden. Bei Herbstpflanzung ist das nicht nötig. In den folgenden Jahren muss nicht gegossen werden.

Wie pflege ich diesen Lebensraum?

Magerbeete machen nicht viel Arbeit, weil alle unsere unerwünschten Beikräuter nährstoffreiche, gestörte Böden lieben und hier aber genau das Gegenteil finden. Trotzdem wird sich die eine oder andere Pflanze finden, die nicht erwünscht ist – sei es ein Gehölzsämling oder eine Pflanze, die in einem nach einem Farbkonzept gepflanzten Beet in der „falschen“ Farbe blüht. Diese werden vorsichtig gejätet. Auf Magerbeeten muss man auf ausläuferbildende Gräser und Weißklee achten, die leicht die Flächen überwuchern können.

Welchen Nutzen hat er für die biologische Vielfalt?

Gerade die mageren, sonnigen Standorte sind aus unserer Landschaft fast vollständig verschwunden. Dabei bieten sie vielen Tieren und Pflanzen, die auf dem Land heimatlos geworden sind, einen Lebensraum. Wer Blasensträucher pflanzt, wird Holzbienen “ernten”. Über Heilziest-Pflanzen patrouillieren die Männchen der Garten-Wollbiene auf der Suche nach ihren Weibchen.

Ach du grüne Neune!

Pflanzen für den Magerstandort

Eiffel tower

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„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:

Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. WILA - Wissenschaftsladen Bonn tippingpoints - agentur für nachhaltige kommunikation

Kooperationspartner:

NaturGarten e.V. Verband deutscher Wildsamen und Wildpflanzenproduzenten Heinz Sielmann Stiftung
Sparkasse Berlin Eigenheimverband Deutschland e.V.

Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berlin Immo Invest Gruppe, die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.