Pflanzen keimen, wachsen, blühen und nach kurzer oder auch sehr langer Zeit sterben sie wieder. Aber sind die dann Grünabfall und müssen auf dem Kompost landen? Nein! Baumstämme, Wurzeln, Äste und Staudenstängel sind voller Leben und können im Garten gut als Gestaltungselemente eingesetzt werden.
Für welchen Standort ist dieser Lebensraum geeignet?
Baumstämme, Äste und Stängel können an jedem Standort integriert werden. An sonnigen Plätzen sind sie bei Insekten besonders beliebt, denn hier hilft die Sonne gewissermaßen beim „Ausbrüten“. Schön, wenn das “tote” Lebensraumholz gleichzeitig eine Funktion für die Menschen erfüllen kann – als Beeteinfassung, Sitzpoller oder Sitzstamm oder auch als künstlerisch gestaltetes LandArt-Element.
Wie lege ich diesen Lebensraum an?
An schattigen Standorten wirken Wurzeln und Stammstücke besonders natürlich, weil sie an einen verwunschenen Wald erinnern. Mit Moos bewachsen, neben Farnen, Waldgräsern und Stauden entsteht das romantische Gartenbild, das in England „stumpery“ genannt wird. An sonnigen Standorten erinnert Totholz an den alten Baum auf der Streuobstwiese oder an das Holz, das ein Fluss nach einem Hochwasser abgelagert hat. Manchmal wird mit nur wenigen geübten Schnitten eine schöne Holzskulptur daraus. Bohrungen für Wildbienen können Teil einer solchen Gestaltung sein. Und aus abgeschnittenen Ästen, zwischen Pfosten aufgeschichtet, wird ein Zaunersatz, die Eingrenzung eines Gartenbereiches oder auch eine einfache Sitzbank. Abgeschnittene Staudenstängel werden möglichst an einem Ort mit ähnlichem Kleinklima wie der Standort der Pflanze aufrecht befestigt, zum Beispiel in einen Zaun eingeflochten. Werden einige Staudenstängel auch im nächsten Sommer noch stehen gelassen, erhalten viele Tiere einen in unseren aufgeräumten Städten immer seltener werdenden Lebensraum. Die Stängel können auch mit der Rosenschere etwas eingekürzt werden. Viele Wildbienenarten bevorzugen sogar solche geöffneten Staudenstängel.
Wie pflege ich diesen Lebensraum?
Viel Pflege ist hier nicht notwendig. Das Vergehen der Elemente ist ja gerade erwünscht. Nur wenn sonnig stehendes Totholz von Rankpflanzen überwuchert wird, sollten wir es freischneiden, damit es die Käferlarven im Inneren weiterhin schön warm haben.
Welchen Nutzen hat er für die biologische Vielfalt?
Der Nutzen von Totholz für die biologische Vielfalt ist enorm groß. Viele Insektenlarven leben in und von totem pflanzlichen Material. Nur einige wenige Beispiele: Rosenkäferlarven leben in dickeren Stämmen, Holzbienen bauen ihre Brutgänge in große morsche Holzstücke, Grünschenkelkäferlarven leben, wie auch viele Wildbienenlarven, in abgestorbenen Staudenstängeln und viele Schmetterlingspuppen sind in oder an trockenen Stängeln zu finden.
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