Schmetterlings- und Wildbienensaum an einem Parkplatz
Schmetterlings- und Wildbienensaum
prachtvoller Schwalbenschwanz-Schmetterling
Schwalbenschwanz

Säume und Wildblumenhecken

Standort Sonnig, Halbschattig, Schattig, Trockener Boden, Frischer Boden, Feuchter Boden, Nährstoffreicher Boden, Nährstoffarmer Boden
Pflegeaufwand Gering

Wo zwei sich begegnen, da wird’s lebendig. Das gilt auch im Garten und vor allem in den Randbereichen von Lebensräumen: Zwischen Wand und Weg, zwischen Hecke und Wiese, zwischen Zaun und Beet, da blüht der Saum ...

Für welchen Standort ist dieser Lebensraum geeignet?

Randzonen im Garten gibt es in der Sonne und im Schatten. Für jeden dieser Bereiche gibt es hohe Stauden, die diese Übergänge lebendiger machen. Säume können am Fuß von Mauern angelegt werden, auch am Fuß der Hausmauer. Bevor funktionale Flächen wie der Spritzschutzstreifen eines Hauses bepflanzt werden, sollte jedoch Rücksprache mit dem  zuständigen Architekturbüro gehalten werden. Der ökologische Wert einer frei wachsenden Wildstrauchhecke wird viel höher, wenn sie von Säumen begleitet wird. Auch da gibt es eine Schatten- und eine Sonnenseite. Schattige Säume eignen sich zum Begrünen der Fläche unter Baumkronen. Die Bäume profitieren sehr von dem eher offenen Boden der Säume und davon, dass dann unter ihnen der Boden nicht durch Belastungen wie Überfahren oder die Nutzung als Sitz- oder Liegefläche und Rasenmähen verdichtet wird. An Zäunen oder auch an Sitzplätzen können Säume auch eine schmale Hecke ersetzen und werden dann „Blumenhecken“ genannt.

Wie lege ich diesen Lebensraum an?

Vor der Neuanlage sollte der Boden vom vorhandenen Bewuchs befreit und tief gelockert werden. Wurzeln von Dauerbeikräutern wie Ackerwinde oder Ackerkratzdistel müssen so gut es geht entfernt werden. Alternativ kann auch der Boden ausgetauscht und beikrautfreier Boden aufgebracht werden. Wenn der Boden vorbereitet ist, kann eingesät werden. Man lässt den Boden noch etwas absetzen und bereitet direkt vor der Aussaat mit der Harke oberflächlich ein feines Saatbett. Für die Wildblumen brauchen wir nur sehr wenig Saatgut (ein bis sechs Gramm pro Quadratmeter). Das wird am besten mit leicht feuchtem Sand vermischt und dann in zwei Gefäße geteilt. Mit jeder der beiden Hälften wird die gesamte Fläche eingesät, wobei der zweite Gang rechtwinklig zum zweiten verläuft („kreuzweise“). Das Saatgut wird nicht eingeharkt, sondern nur noch mit einer umgedrehten Schaufel angedrückt und angewalzt. Einzelne Arten können vor der Einsaat auch auf der Fläche eingepflanzt werden. So kann man den Artenbestand etwas steuern und es blüht früher. Wenn im Frühjahr gepflanzt wurde, muss im darauffolgenden Sommer gegossen werden. Bei Herbstpflanzung ist das nicht nötig.

Wie pflege ich diesen Lebensraum?

Zu Anfang werden unerwünschte Beikräuter vorsichtig gejätet. Später wird der Saum in größeren Abständen geschnitten, am besten nur alle zwei Jahre. Damit die Tiere immer einen Lebensraum finden, wird dafür jedes Jahr die Hälfte der Fläche gemäht.

Welchen Nutzen hat er für die biologische Vielfalt?

Viele Tiere wechseln während ihres Lebens mehrfach den Lebensraum, oft von Hecken und Wäldern in Säume. So fressen die Raupen des Kaisermantels an Veilchen auf dem Waldboden – und nur dort. Ohne Veilchen haben die schönen braun-karierten Perlmutterfalter keine Chance. Die Falter brauchen aber die staudenreichen Säume am Waldrand und besuchen besonders gerne den Wasserdost, eine hohe Staude, die gerne auf halbschattigen feuchten Böden wächst. Der Schwalbenschwanz legt seine Eier an die Wilde Möhre, im Garten gerne auch an die Gartenmöhre oder an Fenchel. Im Nutzgarten freuen sich Gärtnerinnen und Gärtner uns über solche seltenen “Mitesser” und überlassen ihnen gerne einen Teil der Ernte. Dort fressen die Raupen und verpuppen sich dann. Die Puppen hängen als Gürtelpuppen an trockenen Stängeln. Schmetterlinge können nur schlüpfen, wenn die trockenen Stängel länger stehen bleiben dürfen. Säume, die nur alle zwei Jahre gemäht werden, sind „Puppenstuben“.

Ach du grüne Neune!

Pflanzen für Säume und Wildblumenhecken

Eiffel tower

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„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:

Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. WILA - Wissenschaftsladen Bonn tippingpoints - agentur für nachhaltige kommunikation

Kooperationspartner:

NaturGarten e.V. Verband deutscher Wildsamen und Wildpflanzenproduzenten Heinz Sielmann Stiftung
Sparkasse Berlin Eigenheimverband Deutschland e.V.

Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.