Der Naturgarten bietet wichtigen Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Er leistet einen großen Beitrag zur Artenvielfalt. Es ist ein Garten ohne Mindestgröße oder Standardvorlagen, jedoch mit Strukturen und Elementen natürlicher Ordnung, die vielfältig miteinander verwoben sind.
Das Hauptmerkmal eines Naturgartens ist die Verwendung vieler verschiedener heimischer Wildpflanzen. Er verfügt über eine dynamische Vegetation – verändert also durch das Wechselspiel von Wetter, Bodenverhältnissen und Reproduktion sein Aussehen und passt es an die Gegebenheiten an. Naturgärten sind damit nachhaltig und selbst erneuernd.
Gestaltet wird der Naturgarten vornehmlich mit natürlichen und lokal vorkommenden Materialien, wie Holz, Steinen, Kies oder Recyclingmaterial. Chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Gift oder Torf haben in einem Naturgarten nichts zu suchen. Weiteres Wissenswertes finden Sie beim Naturgarten e. V. oder in unserem "Quick-Check" für die Prämierung von Naturgärten im Rahmen von "Tausende Gärten – Tausende Arten".
Einheimische Wildpflanzen sind an ihre Standorte angepasst. Gleiches gilt für Tiere: Sie siedeln sich dort an, wo sie Pflanzen finden, die sie zum Leben brauchen. Doch die Flora ist nicht überall gleich. Während manche Pflanzen beispielsweise nur im Norden vorkommen, wachsen andere bundesweit. Arten können auch leicht variieren – je nachdem, wo sie vorkommen.
Auf Initiative des Verbands deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten e. V. (VWW) wurde im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts daher eine Karte mit 22 Ursprungsgebieten für Gräser und Kräuter aus Deutschland entwickelt. Sie gilt als Leitlinie für alle Saatgut- und Wildstaudenproduzenten im VWW. Definiert sind acht Produktionsräume im Rahmen der sogenannten Erhaltungsmischungsverordnung (ErMiV).
Damit die Gartenmärkte regionale Stauden produzieren können, haben wir in Abstimmung mit dem VWW die acht Produktionsräume in vier Bereiche zusammengefasst: Nord, West, Ost und Süd. Achten Sie also beim Kauf von Pflanzen für Ihren Naturgarten darauf, möglichst Pflanzen aus regionaler Herkunft auszuwählen. Entsprechende Märkte finden Sie demnächst auf unserer Grünen Landkarte.
Insekten findet man in nahezu jedem Lebensraum. Sie machen mit gut 70 Prozent der Tierarten weltweit die artenreichste Gruppe aller Lebewesen aus. Damit sind sie wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt. In den vergangenen Jahrzehnten haben auch die Artenvielfalt der Insekten sowie deren Häufigkeit abgenommen. Aber sie erfüllen wichtige ökologische Funktionen in Nahrungs- und Stoffkreisläufen. Ihre hohe Bedeutung für uns Menschen geht weit über ihre Bestäubungsleistung hinaus. Tragen wir mit Naturgärten dazu bei, dem Artensterben entgegen zu wirken!
Quellen: Hallmann et al. 2017 / Bundesamt für Naturschutz (BfN) / Roel van Klink et al. 2020 / BfN
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
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