Blumenwiesen können auf allen Böden angelegt werden, nur schattig darf der Standort nicht sein. Je sonniger die Fläche ist, desto mehr Blüten werden sich entfalten.
Der Boden muss vom vorhandenen Bewuchs befreit werden. Man kann Rasensoden abschälen und den Boden dann lockern oder auch mehrfach bei trockenem Wetter fräsen. Dann lässt man den Boden etwas absetzen und recht ihn noch etwas auf, um ein feines Saatbett herzustellen. Wildblumensamen sind sehr fein und leicht, es braucht also nur sehr wenig Saatgut (ein bis sechs Gramm pro Quadratmeter). Das wird am besten mit leicht feuchtem Sand vermischt und dann in zwei Gefäße geteilt. Mit jeder der beiden Hälften wird die gesamte Fläche eingesät, wobei der zweite Gang rechtwinklig zum zweiten verläuft („kreuzweise“). Das Saatgut wird nicht eingeharkt, sondern nur noch mit einer umgedrehten Schaufel angedrückt und angewalzt.
Ungefähr sechs Wochen nach der Aussaat wird der Aufwuchs mit Sense oder Sichel zum ersten Mal geschnitten, das ist der „Schröpfschnitt“. Faustregel: Dann schneiden, wenn der Boden von oben betrachtet nicht mehr zu sehen ist. Danach wird in diesem Jahr regelmäßig mit dem Rasenmäher mit einer Schnitthöhe von zehn Zentimeter gemäht. So bilden die Jungpflanzen kräftige Triebe. Ab dem zweiten Jahr wird das erste Mal gemäht, wenn die Margeriten anfangen zu verblühen, das zweite Mal, wenn der Aufwuchs wieder überkniehoch ist. Jetzt muss der Rasenmäher im Schuppen bleiben, es wird mit Sense, Motorsense oder – bei großen Flächen – mit Balkenmäher gearbeitet. Falls das schon im Sommer der Fall ist, gibt es vor dem Winter noch einen dritten Schnitt. Wiesen und Rasen gehen kurz in den Winter. Das Mahdgut wird auf der Fläche getrocknet und gewendet und erst nach dem Trocknen abgeräumt. Damit die Wiesenbewohner nicht heimatlos werden, lassen wir beim Schnitt immer einige Stellen stehen, die erst beim nächsten Mal wieder gemäht werden.
Wer sich auf einen in die Wiese hinein gemähten Rasenweg hinlegt und die Krabbeltiere in der Wiese beobachtet, erlebt viele spannende Geschichten: Ameisen, die eine Raupe in ihren Bau bringen, ein Heuhüpfer, der sein Weibchen “heransingt“, oder die veränderliche Krabbenspinne, die gerade eine Biene gefangen hat. Vor allem die Korbblütler wie Margeriten oder Herbstlöwenzahn sind Nahrung für viele Wildbienen, aber auch Käfer wie der Bienenkäfer oder Pinselkäfer. Schwebfliegen lieben Doldenblütler wie Wilde Möhre oder Wiesenkerbel.
Pflanzen für die Blumenwiese
Naturgärtner haben es bisher nicht leicht: In unseren Gartenmärkten und auch im Fachhandel gibt es noch viel zu selten eine gute Auswahl an Wildpflanzen zu kaufen. Eine wichtige Aufgabe der Kampagne ist es, diese Situation zu verbessern. Dazu bauen wir gemeinsam mit Saatgutherstellern, Vermehrungsbetrieben und Gartenmärkten ein starkes Netzwerk für Wildpflanzen auf. Die Entwicklung der „Tausende Gärten – Tausende Arten“-Startersets hat bereits begonnen. Im Frühjahr 2021 möchten wir unsere garantiert Naturgärten fördernden Pflanzenpakete im kooperierenden Handel haben.
Freuen Sie sich zunächst auf drei unterschiedliche Startersets: Eines für den Blumenkräuterrasen, eine der schönsten, pflegeleichtesten und einfachsten Maßnahmen, einen getrimmten Rasen in ein blühendes Meer aus Wildblumen und Kräutern zu verwandeln – eine bunte Oase für viele bedrohte Insektenarten. Mit dem zweiten Set pflanzen Sie ein Stück heimische Natur an einem sonnigen Standort. Das dritte Starterpaket wird für schattige Plätzchen in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon optimiert sein. Mit den Pflanzpaketen erhalten Sie wertvolle Informationen und Tipps zur Aussaat und zur Pflege. Sie wollen den Start der Pflanzpakete nicht verpassen? Dann bestellen Sie einfach unseren Newsletter.
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berlin Immo Invest Gruppe, die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
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