Naturgarten und stylish – passt das zusammen? Auf jeden Fall! Mit heimischen Wildpflanzen lassen sich sehr ästhetische Gärten gestalten. Das gilt auch für größere, professionell angelegte Flächen und Wohnanlagen. Dabei sind sie so gebaut, dass sie auch Tieren ein Zuhause bieten und die biologische Vielfalt stärken. Die Planung nachhaltiger Gärten richtet sich nach den Bedingungen vor Ort wie Boden, Licht und Niederschlag sowie den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer. Die Formen sind dabei zweitrangig. Ob eckige oder geschwungene Beete: Wichtig ist, dass die für den Standort geeigneten heimischen Wildpflanzen angesiedelt werden, die sich als Team über Jahre entwickeln können. Sie bieten Nahrung und Unterschlupf für unzählige Tiere.
Lebensräume wie Wasser, Holz oder Trockenmauern gehören ebenfalls dazu. Wer im Einklang mit der Natur gärtnert, wird bei der „Gartensafari“ mit immer neuen Entdeckungen belohnt.
Die optische Gestaltung ist vor allem Geschmackssache. Damit Haus und Garten eine Einheit bilden, bieten sich bei modernen Gebäuden oft gerade Linien an. Zarte Blüten oder auch üppige Fülle sind ein spannender Kontrast dazu. Nachfolgend einige Beispiele, wie gut Naturgärten und klares Design harmonieren und wie sich Gartenflächen naturnah aufwerten lassen.
Der eigene Garten ist eine Insel der Ruhe im Alltagsstress. Geschützte Sitzplätze helfen dabei, die Seele baumeln zu lassen. Als Abgrenzung nach außen können frei wachsende Wildstrauchhecken dienen. Sie sind ein Paradies für Vögel und sprechen mit formenreichen Blättern und Blüten, ihrem Duft oder auch essbaren Früchten unsere Sinne an.
Der Blumenkräuterrasen im Vordergrund ist klimafest und benötigt deutlich weniger Pflege als der klassische Schnittrasen. Im Jahresverlauf blühen immer wieder andere Kräuter, die Schmetterlingen, Käfern und Wildbienen Pollen und Nektar spenden. Da kommt auch gerne der Grünspecht zu Besuch. Die Wissenschaft belegt, dass der Blick in abwechslungsreiches Grün und der Kontakt zu lebendiger Natur sofort beruhigen. Unbelebte Kirschlorbeer- und Thujahecken oder englischer Rasen haben das nicht zu bieten.
Auch Funktionsflächen wie Wege – umgeben von üppiger Blütenpracht – bieten heimischen Tieren Unterschlupf und laden zum Schlendern ein. Am Wegesrand können hoch wachsende Stauden als Wildblumensaum gepflanzt oder gesät werden. Im Sommer sorgen die Wildstauden neben Betonelementen, die Wärme speichern, für ausgleichende Kühle und feuchtere Luft.
Zwischen zwei Gartenbereichen dienen große Stauden als Wildblumenhecke auch zur Abgrenzung und bieten Sichtschutz. An Zäunen oder Sitzplätzen können sie eine schmale Hecke ersetzen und machen Übergänge lebendiger. Passende hohe Wildpflanzen gibt es sowohl für sonnige als auch schattige Bereiche.
Eine schöne Möglichkeit, den Garten in verschiedene Räume aufzuteilen oder Hänge abzufangen sind Trockenmauer. In ihren Ritzen fühlen sich Insekten oder auch Eidechsen wohl. Mit einer bequemen Höhe sind sie gleichzeitig natürliche Sitzgelegenheiten. Beim Bau kann man die passenden heimischen Wildpflanzen zur Begrünung direkt mit einlegen.
Werden die mörtelfreien Mauern aus Recyclingmaterial gebaut, sind es echte Unikate. Auch Plätze und Wege aus Recyclingsteinen sind ein Hingucker. Pflasterfugen können mit Samen von trittfesten und trockenheitsliebenden Wildpflanzen eingesät werden.
Wasser ist Leben – für Mensch und Tier. Wenn genügend Platz vorhanden ist, kann sogar ein Schwimmteich angelegt werden. Mit den richtigen Pflanzen für die verschiedenen Wassertiefen stellt sich nach einer Weile ein natürliches Gleichgewicht ein. Es entsteht ein Teich-Ökosystem. Die Pflanzen reinigen das Wasser, Technik ist dann nicht nötig. Dafür dürfen allerdings keine Nährstoffe in den Teich kommen. Das bedeutet: Fische sind nicht erwünscht und im Herbst hält ein Laubnetz fallende Blätter zurück.
Blüten und Grün rund ums Haus – das erfreut die Sinne und sorgt im Sommer für ein angenehmes Kleinklima. Auf Terrasse und Balkon können heimische Wild-pflanzen in Kübel oder Kästen gesät und gepflanzt werden. Nicht nur Fassaden sondern auch Zäune sowie Dächer von Mülltonnen-Einhausungen oder Carports werden einfach begrünt und damit elegant verschönert. Bäume spenden Schatten und strukturieren den Garten. Wer eine größere Fläche pflegeleicht zur Blüte bringen möchte, legt eine Wildblumenwiese an. Sie muss nur zwei- bis dreimal im Jahr gemäht und gar nicht gewässert werden.
Auf einer Wiese lässt sich der Wechsel der Jahreszeiten besonders gut beobachten. Bei der Vielfalt an Pflanzen sprießt und blüht ab dem Frühjahr immer etwas. Nektar, Pollen und Samen erfreuen bis zur Mahd im Herbst auch die tierischen Besucher. Für die lässt man einen Wiesenstreifen über den Winter stehen.
Diese Infos mit zusätzlichen Begleitblättern für die praktische Umsetzung können Sie hier downloaden.
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
Unsere Website verwendet Cookies, um wesentliche Services und Funktionen auf unserer Website zu ermöglichen und Daten darüber zu sammeln, wie Besucherinnen und Besucher mit unserer Website interagieren. Mit dem Anklicken von „Akzeptieren“ erklären Sie sich mit der Nutzung dieser Analyse-Tools einverstanden.
Datenschutzerklärung