Solitärgehölze
Bäume sind wie gute Freunde – und niemand mag es, wenn der gute Freund gefällt wird. Wer im Garten keinen Platz für einen großen Baum hat, kann auch große Sträucher zu kleinen Bäumen erziehen ...
Bäume sind wie gute Freunde – und niemand mag es, wenn der gute Freund gefällt wird. Wer im Garten keinen Platz für einen großen Baum hat, kann auch große Sträucher zu kleinen Bäumen erziehen ...
Gehölze in Einzelstellung sind die Blickpunkte, die Hingucker im Garten. Es gibt eine große Auswahl einheimischer Gehölze für jeden Standort, egal ob sonnig oder schattig und auch für jeden Boden. Wichtig ist nur, dass der Platz auch über der Erde groß genug ist für die ausgewachsene Pflanze, dann muss sie später nicht geschnitten werden. Außerdem muss auch der Abstand zum nächsten Grundstück groß genug sein, sonst ist eine baldige Fällung vorprogrammiert.
Der Bereich der Pflanzgrube muss vom vorhandenen Bewuchs befreit werden. Nicht in den Rasen pflanzen, dann wachsen die Pflanzen nicht gut an. Rasensoden werden also abgeschält und der Boden gelockert. Jetzt werden eine großzügige Pflanzgrube, je nach Größe der Pflanze und des Wurzelballens bis zu 1m x 1m x 1m ausgehoben, der Boden der Grube und die Seiten gelockert und dann erst der Unterboden und dann der Oberboden in der ursprünglichen Schichtung wieder eingefüllt. Gehölze werden am besten im Herbst gepflanzt. Dann können Sie bereits vor dem ersten Frosteinbruch Wurzeln schlagen.
Nach dem Pflanzen wird gut gewässert, bei Sträuchern mindestens zehn Liter, bei Bäumen 100 Liter. Nun wird der offene Boden mit einer Wildblumensamenmischung eingesät. Hier haben sich Mischungen aus kurzlebigen Stauden bewährt. Für die Wildblumen wird nur sehr wenig Saatgut benötigt (ein bis sechs Gramm pro Quadratmeter). Das wird am besten mit leicht feuchtem Sand vermischt. Das Saatgut wird nicht eingeharkt, sondern nur noch mit einer umgedrehten Schaufel angedrückt oder angewalzt. Große Gehölze brauchen einen Baumpfahl oder einen Dreibock, damit sie gut anwachsen können.
Unerwünschte Beikräuter werden vorsichtig gejätet. Wenn im Herbst gepflanzt wurde, müssen Sträucher im darauffolgenden Sommer nicht gegossen werden. Bäume, die mit größerem Ballen geliefert wurden, brauchen im ersten Sommer mindestens zehn Mal durchdringend genügend Wasser (Hundert Liter, also zehn große Gießkannen!).
Einheimische Bäume füllen mit ihren Kronen ein großes Volumen, bieten also auch viel Lebensraum, der von zahlreichen Tieren genutzt wird. Viele Insektenarten sind von nur einer einzigen einheimischen Baumart abhängig. Vogelküken würden ohne die vielen Schmetterlingsraupen, die ihre Eltern von den Bäumen picken, verhungern. Pulverholz („Faulbaum“) ist zum Beispiel Futterpflanze für 28 Schmetterlingsarten, vor allem auch für den Zitronenfalter und den Faulbaum-Bläuling. Außerdem sind seine Blüten bei Insekten so beliebt, dass man den Baum nicht nur sehen, sondern auch deutlich hören kann. Von allen heimischen Baumarten leben in und an der Eiche die meisten Insektenarten. Rund 300 Arten sind sogar von ihr abhängig. Allerdings eignet sich dieser stattliche Baum nur für sehr große Gärten. Bevor Sie ein Gehölz pflanzen, erkundigen Sie sich am besten nach den in Ihrem Bundesland geltenden Abstandsregeln.
Solitärgehölze für den Naturgarten
„Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird durchgeführt von:
Kooperationspartner:
Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Berlin Immo Invest Gruppe, die Berliner Sparkasse und den Eigenheimerverband Deutschland e.V.
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