Es wird heißer und trockner. Wissenschaftler rechnen mit einer erheblichen Erwärmung des Weltklimas. Wir brauchen deshalb so viele Pflanzen wie möglich in unseren Städten und Dörfern, auch auf Flächen, die normalerweise nicht begrünt werden, zum Beispiel auf Dächern, auf Wegen und Plätzen, auf und in Gartenmauern. Pflanzen verdunsten Wasser und kühlen so die Umgebung ab, Dachbegrünungen speichern Regenwasser und begrünte Wege und Plätze sind versickerungsoffen und sorgen dafür, dass aus Regenwasser wieder Grundwasser wird.
Aber welche Pflanzen können auf diesen extrem heißen und trockenen Standorten gedeihen? Es sind die Hungerkünstler der Trocken- und Felsbandrasen, die in der Natur an Felswänden und auf Sand- und Schotterflächen zu finden sind. Diese oft nur schütter bewachsenen Flächen sind ein wichtiger Lebensraum für unsere vielen wärmeliebenden Insektenarten. Etliche sind deshalb von den dort vorkommenden einheimischen Pflanzenarten abhängig.
Dazu gehören die vielen Wildbienen, die die Rundblättrige Glockenblume besuchen. Der Wildbienenforscher Paul Westrich zählte 24 verschiedene Arten, die in den Blüten Pollen für ihren Nachwuchs sammeln, davon besuchen zehn ausschließlich Glockenblumen, beim Kleinen Habichtskraut sind es 33 Arten. Nelken, wie Heide-Nelke und Kartäuser-Nelke sind bei Faltern beliebt, die mit ihren langen Rüsseln tief unten in der Blütenröhre Nektar finden. Aber auch die Raupen der Schmetterlinge finden hier Futter, so fanden Forschende bis zu 11 verschiedene Raupenarten auf Arzneithymian und 16 Arten auf der Rundblättrigen Glockenblume. Beim Echten Labkraut wurden sogar 35 verschiedene Schmetterlingsarten gefunden, deren Raupen an diese Pflanze knabbern, dazu zehn Blattlausarten, manche saugen ausschließlich an Labkräutern.
Die in den meisten Landesbauordnungen verbotenen „Schottergärten“ können leicht in einen biodiversitätsfördernden Lebensraum umgewandelt werden, indem der grobe Schotter mit feinerem Kies oder Splitt überfüllt wird. Dann können die Flächen mit unseren Hitzehelden bepflanzt werden.
Der Text stammt aus der Feder von unserer Wildpflanzen-Expertin und Biologin Ulrike Aufderheide.
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