Der andere Behördengarten
Eine tolle Idee der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): Ein Vielfaltsgarten.
Die Idee des Vielfaltsgartens ist es, das Engagement der BLE bei der Erhaltung der Vielfalt der Kulturpflanzen sichtbar zu machen, ganz praktisch etwas für die die biologische Vielfalt zu tun und nicht zuletzt auch die Vielfalt selbst sichtbar und erlebbar zu machen. Entstanden ist der Vielfaltsgarten 2010 als Initiative des Informations- und Koordinationszentrum für biologische Vielfalt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf dem eigenen Gelände in Bonn. Wo einst kurz geschorener Rasen mit dem Pflaster wechselten, wachsen jetzt regionale seltene Obstbäume, eine Vielfalt unterschiedlichster Rosen, eine Sortenvielfalt wichtiger Kräuter und eine artenreiche Wildblumenwiese. Obst darf selbst geerntet werden, Thymian, Rosmarin und Salbei sind nicht nur ein Insekten- sondern auch ein Duftparadies
„Wir sind von dem Vielfaltsgarten und der Wiese begeistert und sind gespannt, wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt, so manch seltene Biene wurde schon gesichtet“, erzählt Gabriele Blümlein, die im Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung arbeitet. Gesichtet wurden u.a. die Natternkopf-Mauerbiene (Osmia adunca) und auf der Wiesen-Margerite die Gemeine Löcherbiene (Heriades truncorum).
Mähwiesen artenreiche, aber selten gewordene Lebensräume
Mit Saatgut heimischer Wildpflanzen und Grasarten aus der Region wurde die artenreiche Glatthafer-Mähwiese angelegt. Früher gab es diese Wiesen häufig entlang von Auenlandschaften des Rheins. Heute gehören Flachland-Mähwiesen zu den gefährdetsten Grünlandbiotopen überhaupt. Sie verschwanden durch Intensivierung und Änderung der Nutzung. Eine Infotafel informiert Besucherinnen und Besucher über den Vielfaltsgarten und die vielen verschiedenen Pflanzen.
Wildpflanzen
Durch die lange Blütezeit der verschiedenen heimischen Pflanzen bieten solche Wiesen vom Frühling bis zum Herbst vielen Insekten Nahrungs- und Lebensraum. Großer Wiesenknopf, Wiesensalbei, Wiesen-Glockenblume, Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Pippau, Weißes Labkraut oder Acker-Witwenblume sind nur einige typische Pflanzenarten dieses Lebensraums. Die Wiesen bieten zudem ein Habitat für viele Insektenarten wie Schmetterlinge, Heuschrecken oder Wildbienen.
Strategie des Bundes zur Erhaltung der Biodiversität auf öffentlichen Flächen (StrÖff)
Der Vielfaltsgarten samt Blühwiese ist Teil des Konzepts für biodiversitätsfördernde Maßnahmen, mit dem die Bundesanstalt ihre Aufgaben im Bereich „Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biodiversität“ sichtbar machen möchte. Mit den Biodiversitätsflächen trägt die BLE auch zur Umsetzung der „Strategie zur vorbildlichen Berücksichtigung von Biodiversitätsbelangen auf Flächen des Bundes“ (StrÖff) bei.
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Datenbank Historische Gemüse und zur Roten Liste Nutzpflanzen
Unser Servicepaket für Kommunen, Behörden und Initiativen
Sie haben Lust in Ihrer Firma oder Stadt auch Aktionen für naturnahe Gärten und mehr Artenreichtum zu starten? Wir haben einige Anregungen zusammengestellt:
Als Kommune die Artenvielfalt fördern
Prämierungen: Auch Firmengelände und öffentliche Grünflächen können prämiert werden
Übrigens: Auch Firmen, Städte und Gemeinden und Behörden können ihre naturnah gestalteten Flächen zur Prämierung anmelden. Wichtig: Auf mindestens 50 Prozent der Fläche müssen heimische Wildpflanzen wachsen.