Kaarst pflanzt ein Wildpflanzenbeet mit TGTA-Stauden
Im Sommer werden Hornklee, Kartäuser-Nelke, Natternkopf, Wegwarte, Taubenskabiose und viele andere Wildstauden Insekten und Vögel anlocken. Angela und Walter Hafner engagieren sich im Bund für Umwelt- und Naturschutz Kaarst (BUND) und hatten im vergangenen Jahr von Tausende Gärten – Tausende Arten gehört. Gemeinsam mit Dr. Rainer Neumann von Scientist for Future, und Freunden und Bekannten aus den BUND- und NABU-Gruppen vor Ort hatten sie die Idee zu dem Wildpflanzenbeet und einer Vortragsreihe der örtlichen VHS zum Klimawandel. „Wir finden, dass Kaarst ein Modellbeet verdient hat. Vielfalt statt Einfalt – das ist unser Motto“, so Angela Hafner. „Wir wollten einfach den ersten Schritt tun.“ Das Ehepaar hat die Stadt um Erlaubnis gefragt und die Patenschaft für das Wildpflanzenbeet in der Nähe des Rathauses übernommen.
Bürgermeisterin Ursula Baum ist begeistert und bei der Pflanzaktion Anfang April dabei: „Ich freue mich, dass wir das Projekt gestartet haben und gemeinsam nach vorne bringen. Keine Fläche ist künftig vor mir sicher“, sagt sie und ruft die Kaarsterinnen und Kaarster in ihrer wöchentlichen Videobotschaft zum Mitmachen auf. In ihrem eigenen Garten hat sie bereits begonnen, öffentliche Flächen sollen folgen.
Aus Berlin ist DGG-Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann nach Kaarst gereist. Er freut sich über die „ökologisch wertvolle Fläche“ und hat gerne zugesagt abends einen Vortrag über naturnahe Städte der Zukunft zu halten. „Statt Gärten des Grauens aus Beton und Schotter, geht es darum Oasen der Vielfalt zu schaffen. Städte können die ökologischen Hotspots der Zukunft werden, vorausgesetzt die Flächen werden richtig angelegt“, so Neumann.
Dass die Fläche richtig vorbereitet und angelegt wird, dafür hat Angela Hafner gemeinsam mit den anderen gesorgt. Sie ist zur Gärtnerei van Diemen bei Willich gefahren, die die Stauden von Tausende Gärten – Tausende Arten im Programm hat und hat sogar einen Pflanzplan erstellen lassen. Der örtliche Gartenbaubetrieb Küsters hat kostenlos geholfen, den Boden vorzubereiten und Sträucher zurückzuschneiden. In Vorträgen und kleinen Workshops haben sich alle schlau gemacht und jetzt freuen sich alle auf den Sommer und sind gespannt, wie sich das Beet entwickelt.
Herzlichen Dank an alle, die mit angepackt und künftig ein Auge auf das Beet haben: Angela und Walter Hafner,Günter und Ulrike Drennhaus, Jutta Tünnessen vom NABU Kaarst, Nina Andrae und die NABU-Jugend Kaarst, sowie die Pfadfinder Kaarst.
Dank gilt auch Bürgermeisterin Ursula Baum und der Stadt Kaarst, dem Gartenbaufachbetrieb Werner Küsters für die kostenlose Vorbereitung des Bodens, der Staudengärtnerei van Diemen, sowie der Gärtnerei Hövels, die torffreie Bio-Gartenerde spendiert hat.
Wie kann ich in meiner Stadt ein Wildpflanzenbeet entstehen lassen?
Hier ein paar Tipps, viele weitere finden sich auf unserer Website unter „Service“ in den Merkblättern
Am günstigsten ist die Anlage eines Blühstreifens mit Saatgut, ein Staudenbeet ist teurer, dafür können die Pflanzen gezielt und optisch ansprechend gepflanzt werden.
✿ Kennen Sie eine Brachfläche, die in Frage kommen würde?
✿ Bei der Stadt oder im Grünflächenamt nachfragen, ob man für diese Fläche eine Patenschaft übernehmen darf – es können vielleicht auch Pflanzkästen am Rathaus oder vor anderen öffentlichen Gebäuden sein.
✿ In Frage kommen vielleicht auch Flächen vor Schulen, Kitas, der Freiwilligen Feuerwehr und vielen anderen Stellen.
✿ Ggf. Sponsor für Saatgut und Pflanzen finden oder sich mit ein paar anderen zusammentun, um gemeinsam Saatgut zu kaufen.
✿ Boden vorbereiten (mit Sand abmagern, von Quecke und anderen ungewünschten Beikräutern befreien)
✿ Zu einer Pflanzaktion einladen, evtl. der örtlichen Presse Bescheid sagen
✿ Ein Schild aufstellen, was man gesät oder gepflanzt hat und um Rücksicht bitten, nicht drüber zu trampeln und Hunde fernzuhalten. Gerne eigene kreative Schilder entwerfen
✿ Die ersten Wochen darauf achten, dass die Pflanzen genügend Wasser bekommen bzw. die Fläche hin- und wieder gegossen wird, damit das Saatgut keimen kann.
> zum Video der Pflanzaktion
> Infos zu Saatgut und Stauden von Tausende Gärten – Tausende Arten