Sich selbst und andere begeistern
Bevor Netzwerke entstehen können, braucht es Begeisterung – für Natur, für Vielfalt und für die Idee, dass jeder Garten zählt. Deshalb ist eine zentrale Frage für unser Projekt Tausende Gärten – Tausende Arten: Wie gelingt es, andere Menschen für das naturnahe Gärtnern zu gewinnen? Denn nur wenn sich viele Menschen angesprochen fühlen, können aus einzelnen Gärten, Aktionen und Erfahrungen lebendige Netzwerke wachsen, die gemeinsam für Biodiversität einstehen.
Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen: Es gibt viele Wege, Menschen zu motivieren und mitzureißen, von persönlichen Erfolgserlebnissen bis zu öffentlichkeitswirksamen Kampagnen. Hier stellen wir einige unserer bewährten Ansätze vor:
1. Unsere Prämierungen – Wertschätzung und Sichtbarkeit
Ein wirksamer Hebel sind unsere Gartenprämierungen. Sie würdigen das Engagement einzelner Gartenbesitzer*innen, machen naturnahe Gestaltung sichtbar und regen andere zum Mitmachen an. Durch die Vorstellung prämierter Gärten auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen verbreiten wir nicht nur gute Ideen, sondern auch Anerkennung und Inspiration. Unsere Umfragen zeigen: Prämierungen sind ein wirksamer Impulsgeber für mehr naturnahes Gärtnern. Infos zu unseren Prämierungen gibt es hier.
Bei Interesse auch gerne direkt eine Mail schreiben an: bernd.assenbacher@wilabonn.de
„Ich bin rundum glücklich und habe auch viel positives Feedback bekommen. Nun hoffe ich, den einen oder anderen begeistert zu haben.“
– Zitat von einem Projektteilnehmer
2. Aktionen und Initiativen für mehr Biodiversität
Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie dem „Mähfreien Mai“, den wir seit 2021 gemeinsam mit der Deutschen Gartenbaugesellschaft 1822 e.V. und der Gartenakademie Rheinland-Pfalz durchführen, erreichen wir jedes Jahr eine breite Öffentlichkeit. Solche Kampagnen sensibilisieren für ökologische Zusammenhänge, regen zur Nachahmung an und zeigen: Schon kleine Schritte, wie ein nicht gemähter Rasen im Mai, können große Wirkung für die Artenvielfalt entfalten. Mehr Aktionen zeigen wir weiter unten im Newsletter.
3. Selbstwirksamkeit und Naturerfahrung: Erleben schafft Motivation
Entscheidend sind Selbstwirksamkeitserfahrungen: Wer erlebt, wie sich der eigene Garten zum lebendigen Raum für Schmetterlinge, Wildbienen und viele weitere Insekten und andere Tiere entwickelt, fühlt sich in seinem Engagement bestätigt und motiviert, diese Erfahrungen mit anderen zu teilen. Es sind zudem Schlüsselmomente, die einen wirklich emotional an das naturnahe Gärtnern binden. Mit wachsender Artenkenntnis steigt die Motivation, nachhaltig und naturnah zu gärtnern und anderen von den erlebten Erfahrungen zu erzählen. Die App ObsIdentify unterstützt diesen Prozess aktiv, indem sie das Beobachten und Identifizieren von Insekten erleichtert und einen Beitrag zur Bürgerwissenschaft ermöglicht. Durch die Teilnahme an der Insekten-Challenge auf ObsIdentify können Nutzer:innen ihre Beobachtungen hochladen, dokumentieren und verfolgen, wie ihr Garten zur Biodiversität beiträgt. Hier entlang.
4. Gemeinsam wurzeln: Schaffung von Gemeinschaft
Austausch und gegenseitige Unterstützung: Unser Projekt zeigt, wie aus vielen einzelnen Menschen und Gärten ein wachsendes Netzwerk und dazu eine Gemeinschaft entstehen kann: Ob online oder vor Ort, in Gärtnereien, Initiativen oder über Social Media – der Austausch stärkt das Gefühl, Teil einer größeren Bewegung zu sein. So entstehen Strukturen, die über das Projektende hinaus Bestand haben können.
5. Ästhetik trifft Artenvielfalt
Nicht zuletzt ist auch die ästhetische Wirkung naturnaher Gärten ein wichtiger Faktor. Wenn wilde Ecken und Wiesen und strukturreiche Pflanzungen nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch schön anzusehen sind, überzeugt das oft Menschen, die sich zuvor wenig mit Artenvielfalt beschäftigt haben. Naturnahes Gärtnern muss nicht nach Verzicht aussehen – es kann begeistern, gerade weil es lebendig und vielfältig ist. Wir rufen über unsere Social Media Kanäle regelmäßig zu Fotowettbewerben auf und machen uns Gedanken über Ästhetik im Naturgarten.